Berlin.

Einen Marathon laufen? Für einen wie Michael Wardian ist das Kinderkram. Wenn sich der Familienvater aus einem Vorort von Washington D.C. mal richtig verausgaben will, dann so: sieben Tage, sieben Kontinente, sieben Marathons. Das war das Programm der World Marathon Challenge, bei der Wardian einen Weltrekord aufstellte.

„Es war sehr hart, aber auch sehr schön“, sagte Wardian in Sydney nach seinem letzten Lauf, wo der 42-Jährige seinen Gesamtsieg perfekt machte. Die letzte Woche war für ihn und die anderen Teilnehmer dieses Extremrennens die wohl anstrengendste seines Lebens. Sie begann in der Antarktis. Dort liefen die 30 Teilnehmer bei Minustemperaturen durch Eis und Schnee, Wardian benötigte nicht einmal drei Stunden für die etwa 42 Kilometer lange Strecke. Zeit zum Ausruhen hatten die Sportler nach dem Zieleinlauf nicht: In einem Charterflugzeug flogen sie sofort weiter nach Chile, wo am darauffolgenden Tag der nächste Marathon anstand. So ging es weiter: Im Flieger um die Welt, jeden Tag ein anderer Kontinent, ein neuer Marathon. Von Chile nach Florida, Madrid, Marokko, Dubai und schließlich Australien. Er habe kaum geschlafen, so Wardian. Nicht nur wegen der körperlichen Belastung: Temperaturunterschiede, verschiedene Zeitzonen, die langen Flüge – all das sei eine Strapaze gewesen. Wardian hat sie gemeistert, mit einer Durchschnittszeit von 2:46 Stunden gewann er alle sieben Rennen.

Eine Veranstaltung für den Durchschnittsläufer ist die jährlich stattfindende World Marathon Challenge übrigens nicht: Die Teilnahme kostet 36.000 Euro.