Die Fantastischen Vier spielen am 26. Januar groß in der Barclaycard Arena auf

Seit 27 Jahren unterwegs und noch immer im Auge des Hip-Hops. Die Fantastischen Vier, auch liebevoll mit dem nach Limonade klingenden Kurznamen Fanta4 angesprochen, zählen mittlerweile fast zu den Senioren in ihrem ewig jungen Musikgenre. Noch immer haben sie derbe Reime und krasse Beats drauf. Und noch immer ziehen sie so viel Publikum, dass sie die großen Hallen füllen. Für ihr Konzert am 26. Januar im Rahmen ihrer zwei Jahre dauernden Jubiläumstournee in der Barclaycard Arena gibt es noch einige Sitzplätze. Die Stehplätze sind weg.

Was macht die Verbindung der Stuttgarter Rapper Thomas D., Smudo, Michi Beck und ihrem Produzenten und Keyboarder And.Ypsilon bloß so erfolgreich? Vielleicht ja dies: Die vier gehen zwar stramm auf die 50 zu, haben aber immer noch Lust wie kleine Jungs in weiten Hosen und Sneakers auf der Bühne zu wippen und coole Sprüche rauszuhauen. Ob sie sich dabei immer so grün sind, ist nicht überliefert. Jedenfalls sucht man bei ihnen prollige Verliererprosa vergeblich. Lieber geben sie die netten Partykumpel aus dem Schwabenland. Sie verstehen sich einfach auf die ewigen Zutaten des Pop-Erfolgs, Lieder über Betrug und gebrochene Herzen, kontrollierten Konsum verbotener Substanzen, Hohelieder auf die Freundschaft und das lässige Dasein.

Im Kosmos der Fantastischen Vier ist das Leben ein immerwährendes Picknick oder eben ein dezent bekiffter „Tag am Meer“. Für ihre Tour reisen sie mit fünf Bussen und acht weiteren voller Equipment an. Aber die Fantastischen lassen sich ja bei ihren Shows auch nicht lumpen. Da werden große LED-Animationen aufgefahren und Konfetti-Kanonen in Stellung gebracht. Der Satz von Thomas D.: „Es geht nicht, dass wir uns unserem Alter entsprechend verhalten“, gilt bis heute.

Die Band verfügt über jede Menge Hits zum Mitsingen und -hüpfen

In ihrer langen Karriere haben die Pioniere des Deutsch-Rap alles erreicht, was im Pop möglich ist. Etliche Preise gewonnen, darunter mehrere Echos, eine Goldene Kamera und einen Bambi. Neun Alben haben sie hingelegt. Das letzte, „Record“, erschien bereits vor drei Jahren. 2009 haben sich mehrere namhafte Kollegen für Coverversionen über die längst zu Klassikern geronnenen Songs hergemacht. Frühe Songs wie „Picknicker“, „Sommerregen“, die Trennungshymne „Sie ist weg“, „Ernten, was wir säen“, „Die da!?!“ können auch nachwachsende Generationen mitsingen. Und auch die späteren Songs wie „MFG“ oder „Troy“ werden wohl in Mitsingchöre ausarten. Die Fantastischen Vier liefern den perfekten Sound für eingeschworene Freundescliquen. Mit denen macht das Konzert auch am meisten Spaß. Cool, tiefgründig oder gar dunkel wollten die Fantas nie sein. Und mit dem Gangsta-Rap Marke Ag­gro-Berlin haben sie nichts im Sinn. Mit „Suüpersense Block Party“ hat die Truppe im Oktober noch eine EP aufgenommen. Direkt auf Vinyl. Angesichts der technischen Ansprüche ging selbst den alten Männern, wie Thomas D. berichtet, die Muffe. Den Support liefert übrigens der Schweizer Sänger Seven, der auch auf der neuen Single „Name drauf“ zu hören ist.

Die Fantastischen Vier Do 26.1., 19.45,
Barclaycard Arena (S Stellingen, Shuttle-Bus), Sylvesterallee 10, Karten ab 54,05 im Vvk.; www.diefantastischenvier.de