Es dauerte nicht lange, da hatte Anke Haarmann (48) ihre Kolleginnen und Kollegen für die Idee gewonnen, in der Design-Hochburg Hamburg am Campus Armgartstraße, der zur Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) gehört, ein Zentrum für Designforschung zu gründen. An dessen Aufbau arbeitet die promovierte Philosophin und Künstlerin, und sie unterrichtet. Unter anderem wird dort in Laboren erforscht, wie sich die von Menschen gestaltete Alltagsumgebung auf unser Leben auswirkt. „Deshalb sind Kunst und Design ja so spannend“, findet Anke Haarmann.

Sie selbst lebt solo im Karoviertel in einem selbstverwalteten Haus. Und fast alles, was üblicherweise „von der Stange“ gekauft wird, lässt sie sich von einer Schneiderin nähen oder macht es selbst. Ob es das eigene Sofa ist, dessen unterschiedliche Polsterstoffe sie sehr eigenwillig kombiniert, oder ihr Küchentisch, der zum Teil aus alten Ofenrohren gemacht ist: „Wir Künstler inhalieren eben den Blick für die Ästhetik der Lebenswelt“, sagt sie. Und lacht.


Seite 19 Die große Jahresausstellung