Bis vor Kurzem lief in einigen Kinos der Stadt noch „Die Tänzerin“, das Biopic über die US-amerikanische Tanz-Pionierin Loïe Fuller, die 1892 in Paris die Traditionshüter des klassischen Balletts herausforderte. Nun erzählt der französisch-kanadische 3-D-Animationsfilm „Ballerina“ das Geschehen wenige Jahre zuvor. Zwei aufgeweckte Waisenkinder, die ballettbegeisterte Félicie (deutsche Stimme: Maria Ehrich) und der Nachwuchserfinder Victor (Max von der Groeben), reißen gemeinsam aus ihrem Heim aus, um in der französischen Hauptstadt ihren beruflichen Träumen näherzukommen. Während Victor als liebenswerter Sidekick immer wieder im Großstadttrubel verschwindet, schleicht sich Félicie in ein Vortanzen für den „Nussknacker“ ...

Wer jemals einen Tanzfilm gesehen hat, dürfte von der weiteren Handlung kaum überrascht werden. Recht inkonsequent erscheint zudem, dass im großen Finale plötzlich nicht zum angekündigten Tschaikowsky-Ballett, sondern zu einer zeitgenössischen Pop-Schnulze die Tutus in die Luft fliegen. Jedoch entschädigen die bis in die Nebenrollen hinein treffend skizzierten Charaktere und die poetischen und komischen Bilder, die eine Ahnung vom Zauber des Tanzes vermitteln. Sie erzählen von der äußerst harten Arbeit, die es verlangt, diesen Zauber auf die Bühne zu bringen.

„Ballerina“ in 3-D, Can/F 2016, 89 Min., o. A.,
R: Eric Warin, Eric Summer, täglich im Blankeneser, Cinemaxx Dammtor/Harburg und UCI Othmarschen-Park; www.wildbunch-germany.de/movie/ballerina