Die Anspannung, der Respekt vor der Figur, all das ist bei Kerstin Marie ­Mäkelburg spürbar. Eine Marlene Dietrich spielt frau nicht einfach mal so, schon gar nicht solo. An diesem Freitag lässt die singende Schauspielerin den „Mythos Marlene“ im Schmidtchen wieder aufleben. Dass die Hamburgerin den deutschen Hollywood-Star schon 1997 im alten Schmidt Theater verkörpert hatte, hilft der 48-Jährigen – auch wenn ihre Rückkehr ans Schmidt-Imperium „hoch emotional“ ist. Hier hatte sie zum Ensemble gehört, ehe sie im Operettenhaus in „Mamma Mia!“ und als Lisa im Udo-Jürgens-Musical „Ich war noch niemals in New York“ groß herauskam.

Trotz auswärtiger Engagements hat die vielseitige Künstlerin, aufgewachsen in Langenhorn und heute in Winterhude wohnhaft, Hamburg die Treue gehalten. Und jene, die sich womöglich jüngst im Stadtpark über eine rezitierende und gestikulierende große Frau gewundert haben, wissen nun, warum: Beim Spazierengehen hat Kerstin die Marlene-Texte neu gelernt – ganz entspannt.

Seite 17 Marlene Dietrich lebt weiter