An meine Haut lass ich nur Wasser und Emirates. Airline stattet Erste-Klasse-Passagiere mit Seetang-Pyjamas aus

Es ist recht einfach, sich vorzustellen, warum unsere Vorfahren aus dem Neandertal sich irgendwann ein Tierfell über die nackte Haut zogen. Im Winter wird es vergleichsweise kühl, wenn man vor die Höhle tritt. Und bei Licht betrachtet sind adipöse Stellen und Orangenhaut auf dem Neandertaler-Schenkel ab 35 nicht schön anzusehen. Wenn man dieses biblische Alter überhaupt erreicht. So ist es nicht verwunderlich, dass modernes Feuchtigkeitsmanagement für die beanspruchte Haut schon bei der Kleidung anfängt.

Der Mensch als einziges Lebewesen, das im Flug eine warme Mahlzeit zu sich nehmen kann (Loriot), hat nun auch bei Reisen durch die Luft materialtechnische Eincreme-Hilfe. Die Fluggesellschaft Emirates, die unter anderem den HSV sponsert, hält für Passagiere der First Class einen Schlafanzug bereit, der mit der „patentierten Hydra Active Microcapsule Technologie“ Feuchtigkeit spendet.

Nun kann etwa Stürmer Pierre-Michel Lasogga auf dem Flug ins Trainingslager nach Dubai den Hightech-Pyjama anlegen und wacht frisch befeuchtet zur Landung auf. Allerdings wird man Lasogga sagen müssen, dass anders als bisweilen auf dem Rasen er sich im Schlaf leicht bewegen muss. Der in den Stoff eingearbeitete Seetang aus südlichen Ozeanen entfaltet sich erst bei geringer Körperaktivität.

Lauschen wir noch kurz dem Werbeversprechen der Airline: „Die Mikrokapseltechnologie ist lang anhaltend, sodass die Schlafanzüge auch nach bis zu zehn Wäschen noch Feuchtigkeit spenden.“ Man könnte also die Stoffwunder noch im HSV-Shop verkaufen und bedenkenlos dranschreiben: Von Lasogga getragen – aber wie neu.