Bad Grönenbach.

Den Helfern bietet sich ein Anblick des Grauens: Drei Sattelzüge und acht Autos sind kurz nach dem Jahreswechsel im dichten Nebel auf der Autobahn 7 im Unterallgäu ineinandergekracht. Die Front eines grünen Kleinwagens ist völlig eingedrückt, auch von anderen Fahrzeugen ist nicht mehr wirklich viel übrig. Zehn Menschen, teils schwer verletzt, können die Rettungskräfte bergen. Für sechs kommt jedoch jede Hilfe zu spät.

„Von Routine kann in so einem Fall keine Rede mehr sein“, sagt einer der Einsatzleiter von der Integrierten Leitstelle Donau-Iller des Bayerischen Roten Kreuzes, Thomas Pfaus. Der Nebel sei so dicht gewesen, das habe er noch nie erlebt: „Wirklich nur wenige Meter Sicht.“ Der Nebel gilt schon jetzt als eine der Unfallursachen. Was sich in der Nacht kurz vor ein Uhr auf Höhe Bad Grönenbach genau abgespielt hat, weiß am Sonntagmittag noch niemand. In der Nacht war die Lage sogar so unübersichtlich, dass die Polizei lange Zeit keine Angaben zur Zahl der Verletzten machen konnte.

In einen ersten Unfall waren offenbar zunächst drei Lkw und vier Autos verwickelt. Doch dann krachte ein Pkw mit fünf Menschen in die Unfallstelle. Später folgte noch der Wagen eines 23-Jährigen, der alleine im Auto unterwegs war. Diese sechs kamen bei dem Unglück ums Leben. Das mit fünf Personen besetzte Auto hatte den Angaben zufolge ein 22-Jähriger gesteuert. Bei ihm im Wagen saßen vier junge Frauen. Zwei davon – eine 17- und eine 18-Jährige – konnten die Beamten bis zum Sonntagmittag identifizieren. Die beiden Teenager und die getöteten Männer stammen alle aus dem Landkreis Unterallgäu.

Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit einem Großaufgebot im Einsatz, ebenso Kriseninterventionsteams. Die Polizei stoppte den Verkehr auf der A7 komplett. In Fahrtrichtung Ulm blieb sie wegen der Rettungsarbeiten bis in den Sonntagnachmittag gesperrt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf Hunderttausende Euro.