Kiel. In der vergangenen Nacht wurden zwei Frauen von Unbekannten schwer verletzt. Einer von ihnen wurde 20-mal ins Gesicht geschlagen.

Zwei äußerst brutale Überfalle – der oder die Täter sind noch unbekannt – beschäftigen derzeit die Kieler Polizei. Am Freitagmorgen, gegen 4.30 Uhr, war eine Frau an der Sörensenstraße im Ida-Hinz-Park gewaltsam angegriffen worden. „Der Tatverdächtige soll ihr nach derzeitigem Ermittlungsstand rund 20-mal ins Gesicht geschlagen haben“, sagte der Kieler Polizeisprecher Oliver Pohl.

Das Opfer habe „multiple Frakturen“ im Gesicht erlitten. Eine weitere Frau sei – ebenfalls in der vergangenen Nacht – in der Straße „Gustav-Schatz-Hof“ schwer im Gesicht verletzt worden. Ein genauer Tatzeitpunkt stehe noch nicht fest, auch liege noch keine Täterbeschreibung vor. „Ob Zusammenhänge zwischen beiden Taten bestehen, kann noch nicht gesagt werden“, so Pohl weiter. Allerdings gebe es aus Ermittlungssicht „durchaus Unterschiede“ zwischen den Fällen.

Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt

Aus taktischen Gründen wollte sich die Polizei auf Abendblatt-Anfrage aber nicht zu den möglichen Hintergründen der Taten äußern – etwa ob die Opfer ausgeraubt oder sexuell genötigt worden waren. Es handele sich um zwei „außergewöhnliche Fälle, selbst für unsere Verhältnisse“, sagte Pohl. „So außergewöhnlich, dass wir einen Zeugenaufruf gestartet haben, ohne dass wir alle Tatzusammenhänge kennen, so außergewöhnlich, dass die Staatsanwaltschaft sofort eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt hat“, sagte Pohl.

Polizei und Staatsanwaltschaft nähmen die Taten „ sehr ernst“. Mit der sehr frühzeitigen Veröffentlichung der Fälle wolle man auch zu einer erhöhten Aufmerksamkeit und Vorsicht beitragen. Aktuell sei die Kieler Polizei mit mehreren Teams im Einsatz, um die Taten aufzuklären. Die Polizei suche nun dringend Zeugen, die rund um die Tatorte in der Nacht zu Freitag Beobachtungen gemacht haben. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters oder der Täter führen, hat die Staatsanwaltschaft eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro ausgesetzt.

Zeugen können sich unter 0431-160 33 33 oder über den Polizeiruf 110 an die Polizei wenden.