Oxford-Psychologe findet heraus, warum schlechte Köche die Musik im Restaurant aufdrehen sollten

Spätestens seit wir wissen, dass Prinz Charles, der ewige Thronfolger mit Hang zur Esoterik, seine Pflanzen bespricht, damit sie schön blühen und gedeihen, ahnen wir, welche erstaunliche Macht in der Akustik mitschwingt. Dem Phänomen sind Forscher jetzt auch in Restaurants nachgegangen. „Geräusche wie die Hintergrundmusik in einem Lokal haben einen starken Einfluss auf unseren Geschmackssinn“, sagt der Psychologe und Sinnes-Experte Professor Charles Spence von der Universität Oxford. „Laute Musik vermindert die menschliche Fähigkeit zu schmecken um bis zu 15 Prozent.“

Ein schlechter Koch, der das berücksichtigt, könnte kulinarische Mängel übertünchen, indem er die Hintergrundmusik für seine Gäste mit erhöhten Dezibelwerten in den Vordergrund rückt. „Schmeckt nicht übel“, mag man dann denken. Aber bitte nicht über die zu laute Musik beschweren. Sonst schmecken Grünkohl oder Gans plötzlich nicht mehr, sobald der Lärmpegel wieder sinkt.

Auch das Zusammenspiel von Glühwein und Weihnachtsmarktgedudel ist damit geklärt. Unser Geschmack ist ans Gehör gekoppelt. Deshalb genießen 78 Prozent der Menschen ein Essen mehr, wenn ihnen die Hintergrundmusik im Restaurant gefällt. Der Oxford-Professor weiß, dass „Lieder mit hohen Tönen den süßen Geschmack besser zur Geltung bringen, während bittere Gerichte am besten mit tiefen Tönen kombiniert werden“.

Auch der Lärm in Flugzeugen beeinflusst unsere Geschmacksknospen. Der Turbinenkrach verstärkt die Wahrnehmung für alles Herzhafte. Deshalb erscheint uns der fade Tomatensaft plötzlich wie Champagner.