Rostock.

Alleinerziehende sind nach einer Studie des Rostocker Max-Planck-Instituts für demografische Forschung häufiger krank als Eltern in Partnerschaft. Auch beim persönlichen Wohlbefinden hängen sie den Einschätzungen derer hinterher, die sich die Erziehung mit einem Partner teilen.

Wie die Sozialwissenschaftlerin Mine Kühn zeigte, können sich Gesundheit und Wohlbefinden verbessern, wenn die Alleinerziehenden einer bezahlten Beschäftigung nachgehen. „Wenn eine Frau von Teilzeit auf Vollzeit geht, verbessern sich Gesundheit und Wohlbefinden sogar noch einmal“, sagte Kühn. Es sei die zentrale Aufgabe der Gesellschaft, für Alleinerziehende die Möglichkeiten zu schaffen, dass sie in Vollzeit arbeiten können. Entscheidend dafür sei ein Angebot unter anderem an flexibel verfügbaren Kita-Plätzen.

Die Studie Kühns wurde aus Daten des sogenannten Sozioökonomischen Panels erstellt, mit dem seit Jahrzehnten die Bevölkerung abgebildet wird. Etwa 30.000 Personen in fast 11.000 Haushalten werden dazu jährlich umfassend befragt. Kühn identifizierte 2004 alleinerziehende Frauen und unter ihnen auch 870 schon drei Jahre vor der Phase des Alleinerziehens. Auf einer zehnteiligen Skala sank die Gesundheit im Schnitt um 0,5 Punkte gegenüber den Frauen in Partnerschaften, beim Wohlbefinden sogar um einen ganzen Punkt. „Das ist für junge Frauen eine beachtliche Verschlechterung“, sagt Kühn. In dieser Altersgruppe veränderten sich die Werte normalerweise nur minimal.