München.

Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) verliert die Lunge die Fähigkeit, Schäden zu beheben. Wissenschaftler am Helmholtz Zentrum München haben jetzt ein Molekül ausfindig gemacht, das für diese Störung verantwortlich sein soll. Ihre Ergebnisse stellen sie im „Journal of Experimental Medicine“ vor.

Erste Anzeichen einer COPD sind chronischer Husten sowie eine Verengung der Atemwege. Als Ursache vermuten die Forscher, dass sich die Botenstoffe, mit denen die Zellen der Lungen untereinander kommunizieren, verändern. Bei einer COPD werde vermehrt das Molekül Wnt5a gebildet, das den für die Selbstreparatur der Lunge zuständigen Signalweg störe. Behandelten die Forscher bestimmte Lungenzellen mit Wnt5a, verloren diese ihre Fähigkeit zur Wundheilung. Ein gegen Wnt5a gerichteter Antikörper konnte in zwei Versuchsmodellen die Lungenzerstörung verlangsamen. „Das ist ein gänzlich neuer Mechanismus im Zusammenhang mit COPD und könnte zu neuen therapeutischen Ansätzen führen“, so Studienleiterin Dr. Melanie Königshoff in einer Mitteilung des Helmholtz Zentrums.