St. Nikolaus.

Ob es den Nikolaus gibt, ist eine Streitfrage. Unbestritten ist: Im saarländischen St. Nikolaus gibt es ein Nikolauspostamt. Seit Montag hat es seine Türen geöffnet. Rund 10.000 Briefe von Kindern mit Wünschen aus aller Welt seien bereits beantwortet und würden nun abgeschickt, sagte die Leiterin der Kinderbriefaktion, Sabine Gerecke. In diesem Jahr feiert das Postamt sein 50-jähriges Bestehen. Alle Briefe bekommen daher einen Sonderstempel.

Der als Nikolaus verkleidete Rudolf Langer schloss am Montag das Postamt symbolisch mit einem goldenen Schlüssel auf. „Die Stimmung ist gut“, sagte Gerecke. Zu Beginn der Woche seien eigens zwei Postbeamte gekommen, um beim Stempeln zu helfen. Neben der Kinderpost wird auch Post von Geschäftsleuten und Privatpersonen vorbeigebracht. „Sie wollen alle den St. Nikolaus-Stempel.“

Die meisten Kinder wünschten sich elektronische Geräte wie ein Smartphone, sagte Gerecke. Ebenfalls ganz oben auf der Wunschliste stünden Klassiker wie Lego, Playmobil oder Carrera-Bahnen. Aber auch ungewöhnliche Wünsche erreichen das Nikolauspostamt: „Ein Kind hat sich einen halben Füller gewünscht“, erzählte Gerecke. „Es schrieb, dass es die Hälfte des Geldes dafür zusammenhabe, aber die andere noch fehle.“

Auch sind nicht alle Wünsche materiell: Manche schrieben, dass der Nikolaus sich um die kranke Oma kümmern oder dem Vater wieder Arbeit besorgen soll. Alle Kinderbriefe werden persönlich von Helfern des Nikolaus’ beantwortet. Gerecke rechnet mit 20.000 Kinderbriefen. Die Anschrift lautet: An den Nikolaus, 66351 St. Nikolaus.

Der heilige Nikolaus ist seit Jahrhunderten einer der beliebtesten christlichen Volksheiligen. Er wird wegen seines vorbildlichen Lebens und seiner Wohltätigkeit verehrt. Im dritten und vierten Jahrhundert hat es tatsächlich einen Bischof Nikolaus in Myra gegeben, an der Mittelmeerküste der heutigen Türkei, um den sich zahlreiche Legenden stricken. Er soll an einem 6. Dezember gestorben sein, vermutlich im Jahr 343.