Ob massiv oder aus Holz, von der Stange oder einem Architekt geplant: die Auswahl an Gebäuden ist groß

Immobilien boomen, Häuser und Eigentumswohnungen sind begehrt. Das bestätigt auch der AXA Deutschland-Report 2016 für Hamburg: Danach leben bereits 24 Prozent der Erwerbstätigen der Stadt in der eigenen Immobilie, weitere 22 Prozent planen dies für die Zukunft. Wer ein Haus selbst bauen will, hat eine große Auswahl. Denn neben dem Massivhaus, das lange in Deutschland als Standard galt, sind heute auch Fertighäuser, Energiespar- und Ökohäuser, Holzhäuser sowie Ausbau- und Bausatzhäuser denkbar.

In allen Bauweisen wird die Energieeffizienz wichtiger

Theoretisch am einfachsten lässt sich der Traum vom Heim mit einem schlüsselfertigen Fertighaus verwirklichen, wenngleich es auch dabei zu Überraschungen kommen kann (siehe Text rechts). Die Einzelteile werden industriell vorgefertigt und vor Ort zusammengesetzt. Zuvor müssen das Fundament, der Keller und die Bodenplatte auf der Baustelle errichtet worden sein. Der Aufbau des Fertighauses dauert normalweise nur ein paar Tage, dann kann es mit dem Innenausbau losgehen. Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) ist ungefähr jedes siebte neu genehmigte Ein- und Zweifamilienhaus in Deutschland ein Fertighaus. Die Anbieter werben mit Termin- und Preisgarantien, einer hohen Energieeffizienz und dem Einsatz von nachhaltigem Baumaterial. „Fertighäuser sind heute individueller und vielfältiger denn je. Bauherren schätzen die unzähligen Möglichkeiten der persönlichen Gestaltung“, sagt Dirk-Uwe Klaas, BDF-Hauptgeschäftsführer. Bei den Fassaden mache sich der Trend zur Individualisierung besonders bemerkbar, etwa durch Holzelemente, große Fenster und farbliche Akzente.

Fertighäuser werden in verschiedenen Ausbaustufen angeboten: Bei einem schlüsselfertigen Haus übernimmt der Vertragspartner in der Regel auch den Innenausbau. Dämm- und Putzarbeiten, die Installation von Heizung, Elektroanschlüssen und Sanitäranlagen sind in der Regel fester Vertragsbestandteil.

Bei einem Ausbauhaus wird die Gebäudehülle geliefert, teilweise sind Installationsrohre vormontiert. Die Montage der Heizung, die Elektrik und meistens auch den Innenausbau übernimmt der Käufer – das spart Kosten. Noch günstiger wird es mit einem Bausatzhaus, für das nur die vorgefertigten Bauelemente geliefert werden. Der Käufer zeichnet für den Aufbau und Innenausbau verantwortlich. Hier sind allerdings handwerkliches Geschick, Zeit und Durchhaltevermögen gefragt.

Mauerwerk oder Beton kommen beim Bau eines Massivhauses zum Einsatz. Zur Auswahl stehen zum Beispiel Kalksandsteine, Leicht- und Porenbetonsteine und Ziegel. Für ein Massivhaus entscheiden sich Bauherren gern, weil ihnen Langlebigkeit, Schall- und Brandschutz sowie Sicherheit wichtig sind. Zudem punktet das Massivhaus mit seiner Wärmespeichermasse. Die Decken und Wände speichern die Sonnenwärme im Winter und geben diese an die Räume ab, wenn es kalt wird. Im Sommer schützen die massiven Wände vor Überhitzung.

Im Trend sind auch Holzhäuser, hauptsächlich wegen ihrer guten Öko-Bilanz und des gesunden Wohnklimas. Dank der Fertigbauweise sind viele Baustile mit dem nachwachsenden Baustoff möglich. Unabhängig von der Bauweise erreichen viele Holzhäuser gute Wärmedämmwerte, die sogar die hohen Ansprüche von Energieeffizienzhäusern erfüllen. Insgesamt nimmt die Energieeffizienz in allen Bauweisen einen immer höher werdenden Stellenwert ein, und zwar nicht nur aufgrund der Energieeinsparverordnung (EnEV).

In vielen Energiesparhäusern gehen die Maßnahmen noch weiter, indem der Wärmebedarf durch automatische Lüftungsanlagen und Wärmerückgewinnung reduziert wird. Zusätzliche Energie produziert eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Moderne Technologien erlauben längst die Konstruktion von Passivhäusern, Null-Energiehäusern und Plus-Energiehäusern. Wer in punkto Umweltschutz ganz weit vorn sein will, verwendet soweit wie möglich Baustoffe aus nachwachsenden Materialien.

home2 – eine neue Baumesse in Hamburg

Bauherren, die ihr Haus nach eigenen Wünschen errichten wollen, sollten sich bei einem versierten Architekten Sachverstand und fachlichen Rat holen. Dieser übernimmt nicht nur die Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung, sondern auch die Bauleitung auf der Baustelle sowie die Endabnahme. Das Honorar macht in etwa zehn Prozent der reinen Baukosten aus.

Einen Überblick über Produkte und Dienstleistungen zum Bau, Kauf und zur Modernisierung einer Immobilie erhalten Interessierte auf der home², die vom 27. bis 29. Januar in Hamburg Premiere feiert. „Wir bieten alles unter einem Dach“, sagt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Messe und Congress. Inhaltlich ist die home² in die Bereiche „Hausbau und Haustechnik“, „Immobilien, Finanzierung, Beratung“, „Modernisieren, Sanieren und Renovieren“ sowie „Garten- und Landschaftsbau“ untergliedert. Infos: www.home-messe.de