Columbus.

Mit einem Schlachtermesser hat ein Mann auf dem Campus der Ohio State University in der US-Stadt Columbus mehrere Menschen verletzt. Zuvor war er in eine Gruppe Fußgänger gefahren. Der Mann sei binnen weniger als einer Minute von einem herbeigeeilten Polizisten niedergeschossen und getötet worden, teilte die Polizei in Columbus (Ohio) wenige Stunden nach der Tat am Montag mit. Ein terroristischer Hintergrund sei nicht völlig auszuschließen.

Neun Menschen seien mit Verletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, sagte der Präsident der Universität, Michael Drake. Einige wurden außerdem wegen Stich- oder Schnittverletzungen behandelt, andere wegen orthopädischen Verletzungen aufgrund des Zusammenpralls mit dem Auto. Der Campus, wo 66.000 Studenten lernen, war am Vormittag mehr als eine Stunde lang abgeriegelt worden. Die Suche nach einem möglichen Mittäter sei aber ergebnislos verlaufen, sagte Ohios Polizeichef Craig Stone. Die Behörden machten zunächst keine Angaben zu einem möglichen Motiv für die Tat, schlossen aber einen terroristischen Hintergrund nicht aus. In jedem Fall sei die Tat absichtlich verübt worden. US-Präsident Barack Obama ließ sich über die Lage in Ohio informieren, wie sein Sprecher Josh Earnest mitteilte. Die Bundespolizei FBI, die in die Ermittlungen der örtlichen Behörden eingebunden ist, erklärte den Campus rund zwei Stunden nach dem Alarm wieder für sicher. US-Behörden zufolge handelte es sich bei dem Täter um einen 18 Jahre alten Studenten der Universität, einen somalischen Flüchtling mit legalem Aufenthaltsstatus in den USA.

Studenten sollten fliehen und sich verstecken

Die Universitätsleitung hatte am Morgen eine Warnung herausgegeben: Die Studenten auf dem Campus sollten fliehen, sich verstecken und kämpfen. Um das Universitätsgelände hatten sich unzählige Polizisten und weitere Einsatzkräfte postiert.

Die Liste von gewalttätigen Vorkommnissen auf Schulhöfen und den Arealen von Universitäten in den USA ist lang. Jedes Jahr werden mehrere Vorkommnisse gemeldet, bei denen Menschen verletzt oder sogar getötet werden. Am 1. November starb beispielsweise im US-Bundesstaat North Carolina ein 19-Jähriger bei einer solchen Gewalttat.