Annette Stiekele

lles ist neu in der Hamburger Kunsthalle. Auch die Vermittlungsangebote: Ob Kinder ab drei Jahren, Schülerinnen und Schüler oder Erwachsene – für jeden ist etwas dabei. Eines von ihnen würdigt den Skulpturengarten in der Rotunde, der unter anderem Auguste Rodins „Pierre de Wiessant“ zeigt. Zur kreativen Auseinandersetzung mit den Skulpturen, allesamt Menschendarstellungen, lädt der Workshop „Körper im Raum – wahrnehmen und verkörpern“ ein, der für alle Schulklassen angeboten wird.

Natürlich werden wichtige Hintergründe über Bildhauerei im 19. Jahrhundert und die klassische Moderne vermittelt. Doch neben dem Beobachten, Beschreiben und In-Beziehung-Setzen zueinander und zur eigenen Person steht das eigene sinnliche Erlebnis im Vordergrund. Die Teilnehmer können etwa in langen Jersey-Schläuchen verschwinden, selbst zur Skulptur werden und sich als Körper im Raum mit allen auch physikalischen und mathematischen Aspekten erfahren. Der andere Teil der Gruppe schaut derweil zu oder schlägt Posen vor. „Wir wollen helfen, das Dreidimensionale einer Skulptur zu begreifen. Die eigene Wahrnehmung wecken“, erklärt Wybke Wiechell, Leiterin Bildung & Vermittlung. „Die Teilnehmer sollen Kompetenzen erlangen in der Auseinandersetzung mit Kunst. Das funktioniert auch performativ“, ergänzt die wissenschaftliche Mitarbeiterin Alke Vierck. Neben dem Ganzkörperschlauch kommen Methoden wie Kreatives Schreiben oder Interviewformen zum Einsatz. Welche, das bestimmt grundsätzlich das Kunstwerk selbst. „Das Thema Körperbilder umfasst ja auch Fragen zur Philosophie, zur eigenen Identität und zur ästhetischen Wahrnehmung“, so Alke Vierck.

Im zweiten Teil geht es ins Atelier. Hier können die Teilnehmer nach Herzenslust zum Beispiel mit Ton experimentieren. Es geht nicht darum, dass am Ende ein möglichst perfekt geformter Gegenstand dabei herauskommt. „Schön gibt es bei uns nicht und richtig auch nicht, es gibt nur die kreative Auseinandersetzung“, sagt Wybke Wiechell.