Hamburg. Maxime Linder wird seit Mittwoch vermisst. Ihr Handy wurde offenbar im Sachsenwald geortet. Überwachungskamera filmte sie in Bergedorf.

Im Fall der vermissten Hamburger Polizistin Maxime Linder hat die Polizei am Sonntag erneut den Sachsenwald nach Spuren der 22-Jährigen abgesucht. Wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage bestätigte, flog ein Polizeihubschrauber erneut über das Areal in Schleswig-Holstein. Am Nachmittag wurde die Suche jedoch ergebnislos abgebrochen.

Nach Abendblatt-Informationen ist die Vermisste eine Polizeischülerin für den Mittleren Dienst, die bis zu ihrem Verschwinden ein Praktikum im Polizeikommissariat 14 an der Caffamachareihe (Neustadt) absolvierte. Sie wird als sehr zuverlässige Kollegin beschrieben. Bereits am Mittwoch war Maxime Linder nicht mehr zum Dienst erschienen und hatte sich krankgemeldet. Am Donnerstag stellten ihre Kollegen eine Vermisstenanzeige. Nach unbestätigten Informationen soll das Handy der 22-Jährigen im Bereich des Sachsenwalds geortet worden sein. Die Polizei wollte sich aus ermittlungstaktischen Gründen am Montag aber nicht weiter zu den Einzelheiten äußern.

Maxime Linder hatte am Mittwochmorgen am S-Bahnhof Bergedorf die S-Bahn verlassen, sie ist auf der Aufnahme einer Überwachungskamera von 8.56 Uhr zu sehen. Wenig später stieg sie laut Polizei wieder in die S-Bahn, die sie um 9.15 Uhr in Aumühle verließ. Auch im S-Bahnhof Aumühle wurde sie von einer Überwachungskamera gefilmt. Die Suchmaßnahmen der Polizei konzentrierten sich auf die Umgebung des Waldfriedhofs in Aumühle. Zudem rückten auch Beamte der Bereitschaftspolizei nach Reinbek aus, da die Frau dort vermutet wurde. Nach der ergebnislosen Suche am Wochenende konzentriert sich die Polizei nun erneut auf das persönliche Umfeld der Vermissten.

Wo sich die Dienstwaffe der Frau befindet, ist unklar. Polizisten können die Pistolen unter bestimmten Voraussetzungen auch außerhalb ihrer Dienststelle mit sich tragen. Zu möglichen Hinweisen auf den Aufenthaltsort der Frau wollte eine Polizeisprecherin keine Angaben machen.

Dritter Tag der aufwendigen Suche

Schon am Freitag und Sonnabend waren zahlreiche Beamte des Landeskriminalamtes mit Suchhunden sowie der Polizeihubschrauber "Libelle" bei der Suche im Einsatz. Wegen des Nordderbys zwischen dem HSV und Werder Bremen, standen der Polizei am Sonnabend weniger Einsatzkräfte für die Suchaktion zur Verfügung als am Freitag.

Am Freitagvormittag rückten mehrere Gruppen der Bereitschaftspolizei nahe Reinbek in Schleswig-Holstein aus. Es gebe Hinweise, dass sich die Polizistin dort befinden könnte. Auch der Hamburger Polizeihubschrauber Libelle und mehrere Suchhunde waren im Einsatz. Bis zum Abend blieb die Suche erfolglos.

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei Hamburg bittet um Mithilfe bei der Suche. Maxime Linder ist 1,65 Meter groß und hat eine schlanke Figur, sie wirkt jünger, als sie ist. Laut Polizei ist sie zuletzt vermutlich mit einem schwarzen Parka, dunkler Hose oder Leggings, einem hellen Wollschlauchschal und dunklen Winterstiefeln bekleidet gewesen. Außerdem trug sie einen schwarzen Adidas-Rucksack. Zeugen, die Maxime Linder gegen neun Uhr im Bahnhofsbereich in Bergedorf oder etwas später am S-Bahnhof Aumühle gesehen haben, können sich an jede Polizeidienststelle oder an das Landeskriminalamt Hamburg unter der Telefonnummer 040-4286-56789 wenden.

Die Ermittlungen in dem Fall leitet die Abteilung des Landeskriminalamts, die für Kommissariate auf der Uhlenhorst, in Winterhude, in Langenhorn und Bramfeld zuständig ist. In diesem Bereich wohnte die junge Frau bis zu ihrem Verschwinden.