Apps und Informationsdienste informieren über die aktuellen Tarife an der Tankstelle

Manche Autofahrer geben Gas, wenn es darum geht, möglichst billig zu tanken. Dafür nehmen sie Extrarunden oder Warteschlangen auf sich. Allerdings lohnt es sich nicht, fürs Tanken früh aufzustehen, denn die Spritpreise sind in den Morgenstunden zumeist vergleichsweise hoch. Das zeigen die Zahlen der Markttransparenzstelle für Kraftstoffe des Bundeskartellamts (MTS-K).

Danach verändern sich die Preise im Laufe des Tages mehrmals. Am billigsten tankt man im Schnitt zwischen 18 und 22 Uhr, danach steigt der Preis meistens wieder, teilweise bis zu 20 Cent pro Liter. Wer also den Geldbeutel schonen will, sollte die Tankstelle seines Vertrauens vorzugsweise in den frühen Abendstunden ansteuern. „Allerdings gibt es auch Ausnahmen“, warnt der Stefan Schmellekamp, Geschäftsführer von tanke-guenstig.de. „So setzen einige Tankstellen, die durchgehend günstig sind, ihre Preise in den Abendstunden manchmal nicht runter und sind dann in dieser Zeit genauso teuer wie ihre Mitbewerber. In diese Falle tappen Autofahrer jedoch nicht, wenn sie sich über Preisportale schlau machen.“

Weiter berichtet Schmellekamp, dass die regional unterschiedlichen Preisschwankungen von verschiedenen Faktoren abhängen. „Die Tankstellenbetreiber beobachten sich gegenseitig, und sie reagieren auch auf die Empfehlungen ihrer Pricing-Agenturen. Die Preisgestaltung kann aber auch davon abhängen, wie viele Autos eine Tankstelle anfahren und wie die Lagerbestände dieser Tankstelle gerade sind.“ Grundsätzlich seien Markentankstellen tendenziell teurer als freie Tankstellen.

Unternehmen, die öffentliche Tankstellen betreiben, sind dazu verpflichtet, Preisänderungen bei den gängigen Kraftstoffsorten an die MTS-K zu melden. Diese reicht die Daten dann an die Verbraucher-Informationsdienste weiter. Sie informieren Autofahrer via Internet, Smartphone oder Navigationsgeräte über die aktuellen Kraftstoffpreise und die günstigste Tankstelle in der Umgebung. Teilweise können registrierte Nutzer sogar die von ihnen favorisierten Tankstellen abspeichern oder einen Preisalarm einrichten. Die Pfennig­fuchser werden dann benachrichtigt, sobald ihr Wunschpreis erreicht ist. Autofahrer, die Geld beim Tanken sparen wollen, müssen also keine Extrarunden drehen – besser und günstiger fahren sie mit Apps und den Daten der Informationsdienste.