Berlin.

Es juckt, schmerzt und blutet – eine trockene Nase kann unangenehm sein. Erleichterung können Öle, Cremes oder Salben verschaffen, die das Naseninnere befeuchten und Krusten lösen. Wahllos sollten Verbraucher dabei nicht zugreifen, wie eine neue Untersuchung der Stiftung Warentest zeigt.

­Die Prüfer wiesen in elf der 20 Testprodukte teils potenziell krebserregende Schadstoffe nach. Die sogenannten ­Moah – Mineralölbestandteile, von denen einige als möglicherweise krebserregend gelten – fanden sich demnach vor allem in Erdöl-basierten Cremes und Salben, in deren Inhaltsstoffliste Vaseline und Paraffin auftauchen. Mineralöl lässt sich nach Angaben des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) mittlerweile so gut reinigen, dass potenziell schädliche Bestandteile wie Moah nicht mehr in den Endprodukten enthalten sein müssen. Es sei möglich den Gehalt auf Spuren von unter 0,0001 Prozent zu reduzieren. Die in den Nasenpflegeprodukten gefundenen Werte seien aber deutlich höher, berichtet Stiftung Warentest. Bei Emser Nasensalbe seien es sogar 4,9 Prozent.

Bislang gibt es noch keinen gesetzlichen Grenzwert

Ebenfalls bei über einem Prozent lagen die Nasensalben von Nisita, Minerasol, Jenapharm, Hübner Schwarzwald Tannenblut und Emsan. Nicht „hoch“, aber immer noch „deutlich“ waren die Rückstände bei den Produkten von Bepan­then und Hysan. Verboten ist das nicht – es gibt bislang keinen gesetzlichen Grenzwert für Moah.

Die Stiftung rät Verbrauchern dennoch, lieber Salben und Öle ohne Rückstände zu nutzen. Es lasse sich nicht ausschließen, dass Moah über die Schleimhaut, besonders an wunden Stellen, in den Körper gelange.

Keine Mineralöl-Rückstände wiesen die Tester unter anderem in den Nasensalben von „dm“/das gesunde Plus und Tetesept nach. Ebenso rückstandsfrei waren demnach etwa die Öle von Abtei, Weleda und Gelositin (die gesamte Liste steht kostenpflichtig unter www.test.de zum Download bereit). Die Verbraucherschützer empfehlen auch, die rückstandfreien Produkte nur am Nasenvorhof zu verwenden, also unmittelbar innerhalb der Nasenlöcher. An der Schleimhaut weiter oben bestehe das Risiko, dass Partikel in die Lunge geraten. Dadurch könne eine seltene, aber schwer behandelbar Form der Lungenentzündung – die sogenannte Lipidpneumonie – verursacht werden.