Dem Adel im viktorianischen England den Spiegel vorhalten und Kritik in Worte und Stücke zu kleiden, kaum jemand konnte das besser als Oscar Wilde. Der irische Schriftsteller („Das Bildnis des Dorian Gray“, „Salome“) stand im Zenit seines Könnens, als er um 1895 „Bunbury oder Ernst sein ist alles“ fürs Theater schrieb.

In jenem Stück treibt es Wilde, dank seiner geistreichen und geschliffenen Dialoge ein Meister der gehobenen Gesellschaftskomödie, auf die Spitze: Er entlarvt Menschen, gefangen in gesellschaftlichen Konventionen. Gentleman Algernon erfindet den schwerkranken Freund Bunbury, um aus der Stadt zu fliehen. Den anderen, Jack, treibt es vom Land in die Stadt, um angeblich einen hoffnungslos verdorbenen Bruder zu bessern. Auch im Ernst Deutsch Theater ist das Start eines Verwirrspiels, in dem Patrick Abozen („Tatort“) eine der Hauptrollen spielt. Regie führt Anatol Preissler.

„Bunbury oder Ernst sein ist alles“ Premiere
Do 24.11., 19.30, bis 7.1.2017, Ernst Deutsch
Theater (U Mundsburg), Friedrich-Schütter-Platz, Karten zu 22,- bis 42,- unter T. 22 70 14 20