Mit Filmstar Götz Otto hat „Don Quijote“ am 13.11. im Altonaer Theater Premiere

Der Münchner Götz Otto freut sich zum Interviewtermin über den seltenen Schnee in Hamburg und trägt neuerdings Spitzbart. Bereits mehrere Wochen probt er in Hamburg „Don Quijote“ nach dem Roman von Miguel de Cervantes mit Regisseur Michael Bogdanov für die Premiere am 13. November im Altonaer Theater. Die Inszenierung beginnt mit einer Rahmenhandlung, die den Anlass der Aufführung – 400. Todesjahr von Cervantes – liefert. „Ich bin kein klassischer Don Quijote, dafür bin ich zu jung und wirke zu wenig gebrechlich“, sagt Götz Otto. Dem shakespearschen Theater entlehnte Bogdanov daher die Idee, eine Truppe von Wanderschauspielern zu erfinden, die wiederum das Stück spielt.

„Es geht ja darum, was ist Wahrheit, was ist Spiel. Die gleiche Problematik hat ja auch der Schauspieler“, sagt Otto. „Für Don Quijote ist die Sache ganz einfach, für ihn ist alles wahr.“ Die Inszenierung funktioniere über Bilder, sehr szenisch und eher weniger situativ. Der spanische Landadelige, der sich nach der Lektüre zahlreicher Ritterromane selbst für einen Ritter hält und mit dem Bauern Sancho Panza als nicht nur rein äußerlich ungleichem Gehilfen auf Abenteuersuche geht, ist für Otto ein moderner Held. „Don Quijote ist eher ein Täter. Er macht alles falsch. Er befreit Schwerverbrecher, er haut Mönchen auf den Kopf und trotzdem hat er den Anspruch, etwas Gutes zu tun. Das macht ihn so sympathisch und so liebenswert.“ Der Ritter ist ein Idealist, wenn auch ein rückwärts gewandter. „Er ist geradezu ein ein Wertkonservativer“, sagt Götz Otto.

Die Inszenierung setzt auf das Absurde und Humorvolle des Stoffes

Mit seinem Gefährten Sancho Panza gerät er in allerlei brenzlige Situationen und Kämpfe. „Das ist ein Herr-Diener-Verhältnis, aber auch eine Männerkumpanei“, so Otto. Cervantes hatte den ersten der beiden Romanteile 1605 als satirischen Kommentar auf die Ritterbücher seiner Zeit verfasst – und landete einen Hit, ließ sich für den zweiten Teil aber zehn Jahre Zeit. „Wir versuchen, das sehr humorvoll zu erzählen, das Melodramatische etwas herauszunehmen und das Absurde zu verstärken“, erzählt Götz Otto.

Der klassisch ausgebildete Schauspieler ist nach Engagements an Stadttheatern heute im Privattheater und in Film und Fernsehen gleichermaßen zu Hause und international sehr gefragt. Von „Die Säulen der Erde“ über den James-Bond-Film „Der Morgen stirbt nie“ bis zu „Die Wanderhure“ reicht die Bandbreite. „Ich spiele aus Leidenschaft“, sagt er. „Proben und damit auch Scheitern zu dürfen ist ein enormer Luxus, den das Leben sonst einfach nicht bietet.“

„Don Quijote“ Premiere So 13.11., 19.00, bis 8.1., Altonaer Theater (S Altona), Museumstraße 17, Karten zu 17,- bis 35,- unter T. 39 90 58 70;
www.altonaer-theater.de