Washington/Des Moines.

Nach einem Polizistenmord im US-Bundesstaat Iowa haben die Ermittler einen 46-jährigen Mann unter Tatverdacht festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, zwei Polizisten aus dem Hinterhalt erschossen zu haben. Die Opfer saßen in der Nacht zu Mittwoch in ihren Streifenwagen. Der Tatverdächtige war offenbar vor Kurzem mit zwei Polizisten aneinandergeraten und mit einem Platzverweis belegt worden.

Ein dem 46-Jährigen zugeschriebenes, von der Polizei noch nicht offiziell bestätigtes Youtube-Video zeigt, wie der Vater von drei Kindern bei einem Football-Spiel an einer Schule in einem Vorort von der Stadt Des Moines von zwei Polizisten des Feldes verwiesen wurde.

Während des Spiels soll sich der Mann laut Polizei auf der Tribüne mit Afroamerikanern gestritten haben. Der Zeitung „Des Moines Register“ zufolge fühlte er sich offenbar in seinem patriotischen Stolz verletzt, weil besagte Schwarze während des Abspielens der Nationalhymne nicht von ihren Plätzen aufgestanden seien. Der vorbestrafte Mann widersetzte sich offenbar nach dem Streit minutenlang den Anweisungen der Polizisten. Ob der Verdächtige sich mit den tödlichen Schüssen rächen wollte oder ob andere Motive eine Rolle spielten, ist Gegenstand der Ermittlungen. Der Mann wurde sieben Stunden nach den ersten tödlichen Schüssen westlich von Des Moines festgenommen.

Durch die Bluttat von Iowa stieg die Zahl der in diesem Jahr im Dienst ermordeten Polizisten in den USA auf 50. Erst im Juli hatte ein Schwarzer in Dallas/Texas fünf weiße Polizisten erschossen. Justizministerin Loretta Lynch in Washington äußerte ihre Betroffenheit über die jüngste Tragödie. „Es gibt bei Mord keine Botschaft. Gewalt erzeugt nichts, sie zerstört nur.“