Lüneburg/Harburg. Der neue Roman des Harburgers Karsten Hoff spielt in Afrika und Lüneburg

Der dritte Roman des Harburger Autors Karsten Hoff (55), Kommissar der Wache 44 in Wilhelmsburg, basiert auf einer wahren Begebenheit. „Der Ausgangspunkt für mich, das Buch zu schreiben, war ein versuchtes Tötungsdelikt an einem jungen Flüchtling auf dem Veddeler Deich vor fünf Jahren“, erzählt der Autor. Ein Kollege von der Kriminalpolizei hatte Hoff auf den Fall aufmerksam gemacht. Das Opfer, ein junger Ägypter, war als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling illegal nach Deutschland eingereist, untergetaucht und lebte mit einer Gruppe ebenfalls abgetauchter Landsleute unerkannt in einem Zimmer in der Nähe der Hafenbahn.

„Die jungen Leute kamen mit den nicht erfüllten Versprechen und Träumen bei uns nicht klar. Sie hielten sich schon seit einiger Zeit mit Raubstraftaten über Wasser“, sagt Hoff. Als einer der jungen Ägypter – im Roman ist es der Ghanaer Addae – ein Mädchen kennenlernt, wendet sich das Blatt. Addae will aus dem kriminellen Milieu aussteigen. „Als er seinen Freunden erzählt, er wolle aussteigen, sehen sie in ihm jedoch einen Verräter. Einer aus der Gruppe rammt ihm daraufhin eine abgeschlagene Bierflasche mehrfach in den Bauch“, sagt Hoff. Addae kommt schwer verletzt ins Krankenhaus. Und überlebt. Er erzählt dem Kommissar nichts von der Attacke, sondern vielmehr die gesamte Geschichte, vom Beginn seiner Flucht in Ghana bis zum vorläufigen Ende auf dem Elbdeich.

Um den Tatort zu verschleiern – und um das Opfer zu schützen – hat Hoff die Handlung von Wilhelmsburg nach Lüneburg verlegt. Aus den Ägyptern macht der Autor Ghanaer.

Als Rahmenhandlung wird immer wieder der Polizeialltag des ermittelnden Kommissars Bernhard in Lüneburg skizziert. Bis er den Fall schließlich doch lösen kann: Der Täter wird gefasst und verurteilt. Aber Addae, gegen den ein Haftbefehl vorliegt, verschwindet.

Der verschollene Schlüssel, 230 Seiten, für 8,50 Euro im Buchhandel