Palma de Mallorca.

Ein Urlaubsparadies kämpft für mehr Sonnenlicht am Abend: Das Parlament der Balearen-Region hat einstimmig beschlossen, Spanien und die Europäische Union aufzufordern, die Winterzeit in den Inselparadiesen Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera für immer abzuschaffen.

„Die Vorteile, die ein Verzicht auf die Winterzeit und die Beibehaltung der Sommerzeit bringen würde, sind sehr bedeutend“, heißt es in einer Petition der Bürgerbewegung „Illes amb Claror“ (Inseln mit Helligkeit). Mehr Tageslicht am Abend steigere den menschlichen Tatendrang in der Freizeit, begründet das Inselparlament das Plädoyer für die ewige Sommerzeit: Es gebe kaum Zweifel, dass die Menschen dann unter weniger Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit litten, mehr Sport machten und Aktivitäten an der frischen Luft ausübten. Das seien durchweg Dinge, die unzweifelhaft der Gesundheit zugutekommen würden.

Für die moderne Gesellschaft sei es heute wichtig, die Sonnenstunden an die Freizeit anzupassen. Frühere Kriterien, die für die Zeitumstellung angeführt worden seien, wie etwa die Energieeinsparung, seien im 21. Jahrhundert „völlig überholt“. In der Tat ist es wissenschaftlich umstritten, ob der jährliche Wechsel von der Normal- zur Sommerzeit und dann wieder zur Winterzeit tatsächlich wirtschaftlichen Nutzen bringt.

Die Zentralregierungstellt sich quer

Wohingegen die ganzjährige Sommerzeit auf Mallorca nach Meinung der Inselpolitiker klare ökonomische Vorteile bringen werde: Die touristische Nebensaison werde mit mehr Tageslicht am Abend attraktiver. Mehr Urlauber würden von November bis März auf die Insel kommen und den Umsatz in Hotels, Gastronomie und Handel ankurbeln.

Doch Spaniens Zentralregierung in Madrid machte bereits klar, dass die regionale Zeitrevolution auf Mallorca nicht so einfach zu bewerkstelligen sei und die Inseln die offizielle Uhrzeit „nicht einseitig verändern dürfen“.