Hamburg. Größte Fahrplanänderung seit zehn Jahren. Mehr Zeit zum Einsteigen. Neue Verbindungen Blankenese – Wedel

S-Bahn-Fahrgäste haben sich für den Weg zum Job oft an feste Abfahrtzeiten gewöhnt. Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember müssen sich viele nun umstellen: Die S-Bahn plant dann auf etlichen Linien eine Änderung der Fahrt- und Haltezeiten. Das bestätigte jetzt Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis. Die letzte Fahrplanänderung dieser Art habe es vor zehn Jahren gegeben, so der Bahnsprecher.

Grund für die neuen Fahrtzeiten sind die immer neuen Fahrgastrekorde bei der S-Bahn. Im vergangenen Jahr etwa gab es 271 Millionen Passagiere — 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Folge: Auf vielen Bahnsteigen ist besonders zu den Stoßzeiten das Gedränge groß. Künftig sollen die Züge an den Stationen etwas länger halten, damit mehr Zeit zum Ein- und Aussteigen bleibt. Gleichzeitiger Effekt: Es entsteht ein Zeitpuffer – Verspätungen an den Haltstellen werden seltener, die Züge dürften pünktlicher fahren.

Die Anpassung wirkt sich auf die Fahrpläne an vielen Stationen aus, oft allerdings nur geringfügig: Bei manchen Linien ergeben sich Veränderungen bei der Abfahrt um etwa eine Minute, bei anderen nur um Sekunden. Im Innenstadtbereich werden zudem Fahr- und Haltezeiten „normiert“, um die Zugfolge zu optimieren. Die Haltezeiten am Hauptbahnhof etwa sind künftig bei jeder Linie gleich lang. „Damit soll das S-Bahn-Netz durchlässiger werden, um in den nächsten Jahren zusätzliche Zugfahrten aufnehmen zu können“, so Meyer-Lovis.

Mit dem neuen Fahrplan wird der Zehn-Minuten-Takt auf der S 1 zwischen Wedel und Blankenese ausgeweitet, stadteinwärts fährt um 8.53 Uhr ein zusätzlicher Zug ab Wedel. Abends wird es zwischen beiden Stationen ab 19 Uhr drei zusätzliche Züge ab Wedel geben. Von Blankenese nach Wedel fahren zusätzliche Züge um 8.56 Uhr, 19.36 Uhr, 19.56 Uhr und 20.16 Uhr.

Auf der Linie S 1 Poppenbüttel/Flughafen stadteinwärts fahren die Züge eine Minute früher ab. Das gleiche gilt für die S 11 Ohlsdorf stadteinwärts. Bei der S 3 wird die künftige Haltestelle „Elbbrücken“ bereits in den Fahrplan „eingebaut“ – sie fährt dort wegen der Baustelle langsamer. Auswirkungen gibt es dann am Jungfernstieg: Dort kommt die S 3 künftig später an, und der direkte Anschluss zur U 1 ist nicht mehr möglich.