Sacramento.

Airbags sollen eigentlich Menschenleben retten. In den USA ist nun aber bereits zum elften Mal ein Autofahrer durch einen defekten Airbag ums Leben gekommen. Eine 50-jährige Frau sei Ende September in Kalifornien ums Leben gekommen, teilten die Behörden jetzt mit. Es sei der elfte Todesfall in den USA und der 16. weltweit.

Die Frau fuhr demnach einen Honda Civic aus dem Jahr 2001, in dem Airbags des japanischen Autozulieferers Takata verbaut wurden. Der eigentliche Unfall, den die Frau hatte, sei nach Ansicht der Polizei nicht außergewöhnlich gefährlich gewesen. Die Ermittlungen haben nun ergeben, dass der Airbag die tödlichen Verletzungen verursachte. Die Takata-Airbags können sich so ruckartig entfalten, dass Metallteile bersten und wie Geschosse durch das Auto fliegen. Deshalb hatte Honda die Frau nach eigenen Angaben bereits mehrfach aufgefordert, ihre Airbags reparieren zu lassen. Erstmals 2008. Eine Reparatur sei aber nie erfolgt.

Laut US-Verkehrssicherheitsbehörde stellen die Takata-Bauteile ein „substanziell gestiegenes“ Unfallrisiko dar, vor allem wenn sie längere Zeit in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit unterwegs gewesen seien. „Takata hat die Ursache des Defekts nicht identifiziert“, kritisierte US-Verkehrsminister Foxx bereits vor einem Jahr. So ist es offenbar bis heute geblieben.

Takata, das rund 20 Prozent am Markt für Sicherheitsgurte und Airbags hält, kämpft seit gut zwei Jahren mit dem Skandal um defekte Airbags. Rund 100 Millionen der Schutzvorrichtungen wurden bereits zurückgerufen, fast 70 Millionen allein in den USA. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde wirft Takata und den betroffenen Autoherstellern allerdings vor, nicht ausreichend über die Gefahren zu informieren. Doch durch die Rückrufe ist das Unternehmen inzwischen in finanzielle Schieflage geraten. Die Kosten für die Massenrückrufe hätten inzwischen die Marke von rund neun Milliarden Euro erreicht. Auch in Deutschland hat es Rückrufe gegeben. Todesopfer oder Verletzungen sind allerdings nicht bekannt.