Am Freitag war Horst Hoppe natürlich wieder an seinem Arbeitsplatz anzutreffen. Wie eh und je kellnerte er in Sa-gebiels Fährhaus hoch über der Elbe. Der ausgeprägte Arbeitsethos und die vielen Berufsjahre des mittlerweile 79-Jährigen sind Legende: Mehr als ein halbes Jahrhundert ist er schon bei Sagebiels im Einsatz – zuletzt nur noch tageweise, um die Rente etwas aufzubessern.

Dass im Fährhaus demnächst die Lichter ausgehen, nimmt Hoppe („Man muss seinen Gästen die Wünsche ablesen“) mit der für ihn typischen Gelassenheit – schließlich wollte er eh aufhören. Aufgewachsen in der damaligen DDR, kam er nach einem kurzen Intermezzo im Bergbau Anfang der 1960er-Jahre nach Hamburg. Der Kiez, wo er zuerst arbeitete, lag ihm nicht, 1965 wechselte er dauerhaft nach Blankenese.

Langweilig wird es Horst Hoppe nicht: Seine marokkanische Frau Fadiha hört im kommenden Jahr auf zu arbeiten, dann wollen beide nach Agadir ziehen und dort neu starten.

Seite 14 Aus für Sagebiels Fährhaus