Jedes Mal werden nützliche Bakterien von der Haut gespült, sagen Experten. Geht’s noch?

An dieser Stelle haben wir schon häufiger über die Macht der Gesundheitspäpste und den Vormarsch der Körnerfresser berichtet. Erst verderben sie uns Currywürste und Kuchen, und nun graben sie uns das Wasser ab.

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) veröffentlicht jetzt in einem „Korrespondentenbericht“ die neuesten Tipps zur Körperhygiene. Darin kommen Dermatologen zu Wort, denen in ihrem Fachgebiet bestimmt keiner das Wasser reichen kann. Gerade aber diese Leute vermiesen uns jetzt das morgendliche Duschen. Ob Warm- oder Kaltduscher – fast jeder genießt das tägliche Ritual. Aber genau darin liegt die Gefahr, warnen die Experten. Zwei- bis dreimal pro Woche würde völlig reichen, mahnen sie zum wiederholten Male. Steter Tropfen höhlt schließlich den Stein. Wer zu häufig duscht, zerstört nach Angaben der Experten das Bakteriengleichgewicht und den Säurefilm. Geht’s noch! Sollen wir jetzt Puder statt Wasser und Seife benutzen? Und was ist mit dem Körperpeeling für das zarte Hautgefühl? Höchstens einmal pro Woche, empfehlen die Gesundheitsapostel und verschweigen, wie sie selbst ihre ganz persönlichen Zonen mit der höchsten Dichte an Schweißdrüsen und Bakterien (Füße, Hände, Achselhöhlen, Intimbereich) zu reinigen pflegen. Womöglich täglich nur mit der Pflegecreme „Sensitiv“. Fehlt nur noch, dass diese Leute uns klimaneutrale Ratschläge geben wollen. Zum Beispiel: Stellen Sie einen Bottich im Freien auf! Sammeln Sie zum Baden das Regenwasser! Vegan ist aber ein solcher Tipp mitnichten – ­wegen der Mückenlarven, die darin schwimmen. Also dann doch lieber: ­jeden Morgen Wasser marsch!