Wenn Ben Becker im Michel seine Performance „Ich, Judas“ hinlegt, ist er nicht weit vom Kiez entfernt, der auch eines seiner Lieblingsquartiere in der Hansestadt ist. Mehrfach hat er schon im St. Pauli Theater gastiert und dann auch im Stadtteil gewohnt.

Der 51-Jährige entstammt einem Schauspieler-Clan, zu dem auch seine Eltern Rolf Becker und Monika Hansen, Schwester Meret Becker sowie der schon gestorbene Stiefvater Otto Sander gehören. Becker liebt Extreme und Gegensätze. Seiner sonoren Stimme hört man an, dass er nicht immer nur Honig mit Milch trinkt. Zärtlich wirkt er im Umgang mit Tochter Lilith (15), die in einem Interview verraten hat, dass sie lieber ihn als ihre Mutter zu Elternabenden schickt, weil die Lehrer dann immer „ganz anders“ sind. „Ich, Judas“ hat Becker aus Texten von Amos Os und Walter Becker zusammengestellt. Vielleicht hat das auch etwas mit dieser Stadt zu tun, denn vor zehn Jahren drehte er hier unter der Regie von Oliver Hirschbiegel „Ein ganz gewöhnlicher Jude“. (vob)

Seite 19 Beckers Solo über Verrat