Wedel. Viertes Todesopfer des Dramas von Wedel. Sohn und Tochter wurden ertränkt, ehe sich der Vater das Leben nahm

Die Befürchtungen sind wahr geworden: Das Familiendrama von Wedel hat vier Menschen das Leben gekostet. Gestern fand die Polizei eine Leiche, bei der es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um die gesuchte Ximena V. (37) handelt. Sie lag neben dem Grundstück der Familie am Wedeler Kiefernweg verscharrt. Laut Polizeikreisen war der aufgefundene Körper massiver Gewalteinwirkung ausgesetzt. Bereits am Wochenende waren die beiden Kinder und der Vater tot aufgefunden worden.

Am Dienstagvormittag hatte ein Leichenspürhund an der schwer zugänglichen Stelle neben dem Garten angeschlagen. Daraufhin begannen die Polizisten zu graben. Die Leiche lag 50 Zentimeter tief unter der Erde. Polizeisprecherin Merle Neufeld sagte, bei einer Obduktion solle die Identität der Frau zweifelsfrei geklärt werden. Mit Ergebnissen wird heute gerechnet. Dann dürfte auch klar sein, wie und wann die 37-Jährige zu Tode kam.

Im Fall ihrer Kinder steht die Todesursache inzwischen fest. Der zweijährige Valentin und seine fünf Jahre alte Schwester Viktoria wurden ertränkt. Tatort war offenbar der weiße Bungalow der Familie. Laut Obduktion starben die beiden Kinder bereits am Sonnabend. Die Polizei hält ihren Vater Andreas R. (49) für den Täter. Er hatte sich einen Tag später von einem Hochhaus in Rissen in den Tod gestürzt, in dem die Familie eine Wohnung besaß.

Laut Ermittlern gab es in der Familie Probleme. Möglicherweise könnte eine bevorstehende Trennung Auslöser der Tragödie gewesen sein. Als wahrscheinlichstes Szenario gilt, dass An­dreas R. im Streit seine Frau tötete und ihre Leiche nachts in dem Wildwuchsstreifen vergrub. Später könnte ihm die Ausweglosigkeit seiner Lage bewusst geworden sein, sodass er die Kinder ertränkte und sich das Leben nahm.

Seite 16 Der furchtbare Fund