Hamburg. Stadt veröffentlicht erstmals Einzelheiten zu den fahrerlosen Zügen. Breitere Waggons für mehr Passagiere

Erstmals veröffentlicht die Stadt zahlreiche Einzelheiten zu Hamburgs neuem Milliardenprojekt. Die Pläne zum Bau der neuen Bahnlinie U 5 sind demnach schon weit vorangeschritten. In der Untersuchung zur Machbarkeit des Vorhabens überraschen die Planer der Hochbahn mit Neuerungen nach Vorbild internationaler Großstädte – und räumen auch bautechnische Risiken ein.

In dem 97 Seiten starken Dokument analysieren die Planer mehrere Varianten zu Streckenverlauf und Bauweise. Die bislang favorisierte Trasse führt von Bramfeld bis in die City Nord. Die vier neuen Stationen und der auszubauende Bahnhof Sengelmann-straße könnten dann in Deutschland einzigartig sein. Denn künftig sollen die Gleise durch Glaswände- und -türen – sogenannte Sicherheitsschleusen – vom Bahnsteig getrennt werden und sich erst öffnen, sobald der Zug eingefahren und zum Stillstand gekommen ist. Der Grund: Die neue U-Bahn fährt vollautomatisch ohne Fahrer. Die Wagen könnten knapp einen halben Meter breiter werden als bislang eingesetzte Modelle, um Platz für mehr Fahrgäste zu bieten. Damit in Hamburg gebaut wird, was in Metropolen wie Barcelona, Dubai oder Singapur längst Realität ist, müssen jedoch zunächst einige Hürden genommen werden.

Die geplante Strecke verläuft zwar vorwiegend unter öffentlichen Flächen, berührt aber auch immer wieder Privatgrundstücke. Pikant ist, dass einige private Flächen nicht nur für die Zeit während einzelner Bauabschnitte in Anspruch genommen werden müssten, sondern auch dauerhaft – etwa für Haltestelleneingänge. Kosten für Entschädigungszahlungen und Grunderwerb seien aber bislang nicht miteinberechnet worden, heißt es in dem Dokument. Konkret geht es je nach Variante um bis zu 80.000 Quadratmeter Privateigentum.

Diskussionsbedarf ist auch an anderer Stelle zu erwarten. Denn für die U 5 sollen Lärmschutzwände und denkmalgeschützte Brücken weichen. Mit dem ersten Abschnitt soll 2021 begonnen werden. Perspektivisch soll die U 5 weiter über Innenstadt und Siemers­platz bis nach Osdorf geführt werden, um Hamburger im Westen besser an den Nahverkehr anzubinden.

Seite 13 Bald Bahn fahren wie in Singapur