Leipzig.

Nach dem Suizid des Terrorverdächtigen Dschaber al-Bakr in einem Leipziger Gefängnis muss sich die sächsische Justiz schwerer Vorwürfe erwehren. Vizeministerpräsident Martin Dulig (SPD) machte „eine Reihe von Fehleinschätzungen“ in der Justizvollzugsanstalt für die Tat mitverantwortlich. Der 22 Jahre alte Syrer, der offenbar eine Bombe in einem Berliner Flughafen zünden wollte, sei „wie ein Kleinkrimineller“ behandelt worden. Es habe Suizidgefahr bestanden. Dennoch wurde al-Bakr nicht ständig, sondern nur im 15- oder 30-Minuten-Rhythmus in seiner Zelle kontrolliert. Am Abend strangulierte er sich mit einem T-Shirt am Fenstergitter.

Die Gefängnisleitung verteidigte sich, es habe – auch nach Ansicht einer Psychologin – keine Hinweise auf eine akute Selbstmordgefahr gegeben.

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