Zwei Dinge haben seine Lebenseinstellung entscheidend geprägt: Seine Kindheit, die er im indischen Bangalore verbrachte, weil sein Vater dort eine Pfarrstelle für die deutschsprachige Gemeinde angetreten hatte. Und der christliche Glaube, der in seiner Familie stark verwurzelt ist. „Ich bin Pastor in neunter Generation“, sagt Martin Hoerschelmann (49), der seit elf Jahren in St. Johannis Eppendorf tätig ist.

Im Park hinter „seiner“ Kirche ist ein Flüchtlingsheim geplant, was nicht von jedem in der Gemeinde begrüßt wird. Für ihn selber ist klar, dass er den Flüchtlingen „offen und freundlich“ begegnen wird. Das ist nicht nur seiner Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen und seiner christlichen Nächstenliebe geschuldet: Die Familie seines Vaters stammt aus dem Baltikum. „Ich bin selber ein Flüchtlingskind und weiß, wie wichtig es ist, irgendwo Halt zu finden“, sagt Hoerschelmann. Er findet ihn neben seinem Glauben in seiner Familie: Bei seiner Frau und seinen beiden zwei und vier Jahre alten Kindern.

Seite 13 Camp oder grüne Oase?