Norbert Kröger hat in seinem Leben schon viel gearbeitet, als Speditionskaufmann, Lkw-Fahrer, Dachdecker, Tischler und lange als Maler. Jetzt ist der Allround-Handwerker auch ein Meister seines Fachs: Als ältester Teilnehmer legte er seine Prüfung als Malermeister ab. „Ich bin eben ein Spätzünder“, sagt der 60-Jährige, der am Montagabend im Hamburger Michel mit 575 Männern und Frauen seinen Meisterbrief erhielt.

In einem Alter, in dem viele an die Rente denken, hat er sich für einen beruflichen Neustart entschieden. „Ich war der Klassen-Opa, aber das war nie ein Problem“, sagt Kröger und grinst unter grauem Wuschelhaar. Mit Bravour absolvierte er den Kurs, paukte Fachrechnen, Materialkunde und Buchführung. Inzwischen hat der passionierte Langstreckenläufer auch einen neuen Job.

Und wieder mehr Zeit für Lebensgefährtin Birgit und das gemeinsame Haus im nordniedersächsischen Neu-Eckel. Da hat Kröger schon die alten Fenster auf Vordermann gebracht, Türen lackiert und Mauerwerk neu verfugt. „Aber die Arbeit hört ja nie auf“, sagt der Neu-Meister mit großem Faible für das australische Holzblasinstrument Didgeridoo. Das klingt nicht so, als hätte er damit ein Problem.

Seite 6 Meisterprüfung statt Rente