OslO.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat dem kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos zur Auszeichnung mit dem Friedensnobelpreis gratuliert. Santos habe nicht nur seinem Land, sondern der ganzen Region „dringend benötigte neue Hoffnung verliehen auf ein Ende des Blutvergießens“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Die Verleihung der hohen Auszeichnung sei eine Ermutigung, diesen Weg weiter zu beschreiten.

Merkel kenne Santos als einen Mann, „der für sein Land eine Vision hat – und die heißt Frieden und Versöhnung“, erklärte Seibert weiter. Der Konflikt in Kolumbien habe Hunderttausende Menschen getötet und Kolumbien viel zu lange in seiner Entwicklung gelähmt.

Santos erhält den Friedensnobelpreis für seine Bemühungen, den Krieg in seinem Land zu beenden, wie das Nobelkomitee am Freitag in Oslo mitteilte. Ebenso werde mit dem Preis die kolumbianische Bevölkerung dafür geehrt, dass sie die Hoffnung auf Frieden nicht aufgegeben habe.

Fast vier Jahre lang haben Regierung und die Farc-Rebellen ein Friedensabkommen ausgehandelt, das am 26. September unterzeichnet wurde. In einem Referendum lehnte die Bevölkerung anschließend den Vertrag mit knapper Mehrheit jedoch ab. Sowohl Santos als auch Farc-Chef Rodrigo Londoño halten am Waffenstillstand fest. Derzeit laufen Verhandlungen mit Gegnern des Vertrages, um etwaige Änderungen zu vereinbaren.

Der Krieg zwischen Kolumbiens Staat und der Farc begann vor 52 Jahren, er ist der älteste und längste in Lateinamerika. Kaci Kullmann, Vorsitzende des Nobelkomitees, sagte, trotz des gescheiterten Referendums habe Santos den Konflikt in die Nähe einer friedlichen Einigung gebracht.