Ein Dirigent, der die Musikproduktion nur von seiner Position aus kennt, wird anders gestalten als ein Musiker, der nicht nur selbst spielt, sondern auch ein Orchester zum Spielen in seinem Sinne bringt. Daher ist das zweite Abo-Konzert der Philharmoniker in mehr als einer Hinsicht interessant. Als Gast-Maestro steht der Geiger und Dirigent Thomas Zehetmair am Pult, dessen Karriere gewisser­maßen Stereo verläuft. Die Violine bleibt also unausgepackt. Stattdessen geht es um eine sehr kontrastreiche Programmmischung.

Denn auf den klassischen Auftakt mit der Haydn-Sinfonie Nr. 80 folgt ein Klassiker der Moderne: das Oboenkonzert des US-amerikanischen Komponisten Elliott Carter. Uraufgeführt wurde das Stück 1987 von Heinz Holliger, der damit der ideale Interpret für die Aufführung ist. Um den Haydn-Impuls wieder aufzugreifen, folgt Beethovens Zweite.

2. Philharmonisches Konzert So 9.10., 11.00, Mo 10.10., 20.00, Laeiszhalle, Großer Saal (U Gänsemarkt), Johannes-Brahms-Platz, Karten von 10 bis 48,- unter T. 35 76 66 66