Euskirchen.

Nach der lebensgefährlichen Attacke auf einen zwölfjährigen Schüler in Euskirchen hat sich die Schulleitung schockiert gezeigt. „Wir sind zutiefst erschrocken und betroffen von dem schlimmen Vorfall an unserer Schule und hoffen, dass es unserem Schüler bald wieder besser geht“, heißt es auf der Homepage der Gesamtschule. Man unterstütze die Ermittlungen, könne und dürfe sich aber öffentlich nicht zum Geschehen äußern. Allerdings wurden kritische Fragen in Richtung Schule laut.

So viel steht fest: Der Schüler war während der Schulzeit und auf dem Schulgelände verprügelt worden, sagte der Sprecher der Bonner Staatsanwaltschaft, Robin Faßbender. Aber: „Wir haben keine Hinweise darauf, dass das Geschehen von einem Lehrer beobachtet wurde.“ Das Opfer liegt nach Angaben der Staatsanwaltschaft nach „massiver Gewalteinwirkung auf den Körper mit schwersten Verletzungen“ im künstlichen Koma in einer Kölner Klinik. Auslöser soll ein Streit um das bei Kindern beliebte Kartenspiel „Yu-Gi-Oh!“ gewesen sein. Der Verdacht richtet sich gegen einen unter 14-jährigen Mitschüler. „Wir haben mit ihm gesprochen, aber da er strafunmündig ist, dürfen wir zum Inhalt nichts herausgeben.“ Konfrontiert mit der Tat und ihren Folgen, soll sich der Junge nicht sehr einsichtig gezeigt haben. Der Schüler sei als gewaltbereit bekannt. Auch wenn sich der Verdacht erhärten sollte, müsste sich der Täter wegen seines Alters dennoch nicht strafrechtlich verantworten. Allerdings setze die Schadenersatzpflicht früher als mit 14 Jahren ein, so die Staatsanwaltschaft.

Vor der Gesamtschule gab es am Montag einen weiteren Zwischenfall: Ein Schüler (12) soll von einem unbekannten Jungen mit einem Messer bedroht worden sein, so die Polizei.