Frankfurt.

Der Starke frisst den Schwachen: Nach einem letzten Käfersnack ist eine Echse vor etwa 48 Millionen Jahren selbst auf dem Speiseplan einer Schlange gelandet. Paläontologen des Senckenberg-Forschungsinstituts in Frankfurt haben in einem 48 Millionen Jahre alten Fossil aus der hessischen Grube Messel eine dreigliedrige Nahrungskette nachgewiesen.

„Im Magen einer Schlange fanden wir eine Eidechse und in deren Inneren einen Käfer,“ sagte Krister Smith vom Senckenberg-Institut. Die etwa 103 Zentimeter lange, beinahe vollständig erhaltene Schlange wurde in einer Gesteinsplatte entdeckt. Weltweit sei bislang nur ein vergleichbares Fundstück bekannt, ein 280 Millionen Jahre alter Süßwasserhai. Die Erhaltung von fossilen Nahrungsketten ist extrem selten – Mageninhalte werden schnell verdaut. „Wir gehen davon aus, dass die Schlange ein bis zwei Tage nach ihrer Nahrungsaufnahme starb und auf den Boden des Messelsees sank, wo sie dann konserviert wurde“, erläutert Smith. Der Fund des Käfers ist für die Forscher sehr interessant, denn bisher seien nur pflanzliche Nahrungsreste in Messeler Reptilienmägen gefunden worden. Dieser Fund jedoch deutet auf Allesfresser hin.