Dass Ralf Wiechmann (54) ganz gern mal ein Bier trinkt, sieht man ihm zwar keineswegs an, aber er räumt es gern ein. „Vor allem die Craft-Biere, die auch für Hamburg immer wichtiger werden, finde ich gut“, sagt der stellvertretende Direktor des Museums für Hamburgische Geschichte. Dort hat er die aktuelle Ausstellung kuratiert, die sich mit der wichtigen Rolle beschäftigt, die das Bier seit Jahrhunderten für Hamburg spielt.

Er selbst stammt aus Oldenburg, hat sich schon als Kind für Geschichte interessiert, vor allem für jene, die sich im Boden verbirgt. In Kiel und München studierte er Vor- und Frühgeschichte und promovierte über die Wikingerzeit. Anschließend arbeitete er in Schleswig, bevor er 1994 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an das Museum am Holstenwall kam. Der Mittelalterspezialist interessiert sich weniger für die Herrscher als für das Leben der einfachen Menschen, weniger für die Hoch- als für die Alltagskultur. Kein Wunder also, dass er Hamburgs Biergeschichte auch persönlich spannend findet.

Seite 19 Als jeder 1000 Liter Bier trank