Hamburg.

Der Hamburger Senat sieht sich massiver Kritik an den hohen Kosten für Flüchtlingsunterkünfte ausgesetzt. Für die 51 Erstaufnahmen wurden seit Jahresbeginn 230 Millionen Euro aufgewendet, an einigen Standorten stiegen die Kosten – obwohl die Zahl der Flüchtlinge in den Camps auf etwa 11.000 Menschen gesunken ist. Das geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der FDP-Abgeordneten
Jennyfer Dutschke hervor. Sie spricht von „Missmanagement“.

Ein Jahr nach Beginn der Flüchtlingskrise gibt es noch keine schriftlichen Verträge mit den Betreibern der Unterkünfte, kritisiert Dutschke. Die Träger veranschlagen die Ausgaben und bekommen sie nach einer Prüfung in der Regel erstattet. Allein 152 Millionen Euro gingen an Betreiber, der Rest wurde unter anderem für Erschließung und den Bau ausgegeben. Die Betriebskosten entstehen durch die Sicherheitsleute und das Essen mit je rund 30 Millionen Euro. Nach Berechnungen der CDU-Flüchtlingsexpertin Karin Prien gab es an mehreren Standorten sechsstellige Ausgaben für Sicherheit, obwohl die Belegung um bis zu 40 Prozent abnahm. Das System sei „korruptionsanfällig“, sagte Prien, da die Geschäfte der Sicherheitsfirmen mit den Betreibern nicht kontrolliert würden. Der Senat will zeitnah Verträge mit den Betreibern schließen. (sba/crh)

Seite 9 Firmen rechnen ohne Verträge ab