Am 3. Oktober ist Gunnar Sadewater dann mal weg. Fünf Wochen Auszeit, erst Südostasien, dann Australien, ganz allein. Keine Anrufe, keine E-Mails, nur Kitesurfen und Stand-up-Paddling. Wasser ist sein Element, seit er als Zehnjähriger zu Hause in Stralsund erstmals auf einem Brett stand. Einzig die Ergebnisse des Handball-Sport-Vereins Hamburg wird sich der Geschäftsführer übermitteln lassen. Und natürlich die der Jugendteams, „sie sind ja mein Baby“.

Seit 2008 hat Sadewater (35) die Nachwuchsabteilung des HSV aufgebaut. Aus ihr stammt der Kern jener Drittligamannschaft, die in dieser Woche den Neuanfang für den Handball in Hamburg startet. Sadewater war es auch, der im Winter die Stellung hielt, als im Chaos der Insolvenz und des Lizenzentzugs beim früheren Meister und Champions-League-Sieger buchstäblich die Lichter ausgingen, weil selbst die Stromrechnung nicht mehr bezahlt wurde.

„Ich habe in der Zeit alle Gefühle durchlaufen, die man sich nur vorstellen kann“, sagt Sadewater. Jetzt, da so etwas wie Normalität beim HSV eingekehrt ist, kann er sich mehr als guten Gewissens eine Auszeit nehmen. Und sich nebenbei einen Kindheitstraum erfüllen.

Seite 24 Einmal Rekordmeister und zurück