Pep Guardiolas Hektik am Spielfeldrand war für Dirk Förster (46) kaum erträglich. „Bei mir hätte der jedes zweite Spiel auf der Tribüne gesessen“, sagt er. Doch der Ex-Bayern-Coach musste nie bangen. Förster (SC Egenbüttel) pfeift seit 1987 in den unteren Klassen bis zur Bezirksliga. Knapp 20 Euro kriegt er pro Partie. Für sechs Stunden Aufwand! „Mir macht es Spaß, ein Spiel in geregelte Bahnen zu lenken“, sagt er. Schiedsrichter-Obmann und Geschäftsführer ist er zudem beim SCE. Aus Idealismus. So hart Förster Guardiola bestraft hätte, so gnädig ist er manchmal auf dem Platz: „Ein guter Schiri hört ab und zu weg.“

Erfahrung von über 1500 Spielen macht gelassen. Bei einer Prügelei blieb er einst cool, notierte die Sünder und sagte vor dem Abbruch nur: „Das war’s, Jungs.“ Fußballer liebt er für ihre Leidenschaft. Das Sportgericht respektiert er für seine Geduld. Sich jede Woche die Geschichten der Spieler anzuhören auf der Suche nach Wahrheit, verdiene Anerkennung. „Ich finde das echt Hardcore.“ Wie Guardiola.

Seite 26 Berichte zum Amateur-Fußball