Bügeln ist die unbeliebteste Hausarbeit. Wenn’s trotzdem sein muss: Bitte auf sechs Prozent Restfeuchte achten

Es gibt Hausgerätehersteller, die allen, die regelmäßig bügeln – und das sind große Teile der Menschheit –, einige Verrücktheiten zutrauen. Warum sonst warnen sie auf der Verpackung eines neuen Bügeleisens: „Die Kleidung nicht während des Tragens bügeln.“ Auf diese Idee sind bisher nicht mal die Extrembügler gekommen, also jene Sportler, die – ausgerüstet mit Brett und Eisen – am Basislager des Mount Everests tätig werden, den Höhenrekord mit 6962 Metern in den argentinischen Anden aufstellen oder sich der „Erstbebügelung“ des Kilimandscharos (5895 Meter) rühmen. Alternativen bietet die Disziplin Air Style (Bügeln im Ultraleichtflugzeug) oder Water Style (unter Wasser in Taucherklamotten).

In letzterem feuchtfröhlichen Umfeld würde die Meisterin der Hauswirtschaft, Urte Paaßen, mit ihren Bügeltipps, die sie gerade einem dpa-Korrespondenten anvertraute, sicher baden gehen. Danach sollte Bügelwäsche „eine Restfeuchte von sechs bis acht Prozent haben“, damit wir mit wenig Kraft- und Zeitaufwand ein faltenloses Ergebnis erzielen. Und weiter: Trockene Textilien notfalls per Sprühflasche befeuchten „und die Teile 24 Stunden in eine Plastiktüte geben“. Das wär’s dann mit der Zeitersparnis, aber die Feuchtigkeit zieht jedenfalls bis in die letzten Fasern, „und man kann später besser bügeln“.

Das klingt wie Wasser auf die Mühlen der 21 Prozent Bundesbürger, die auf die Frage der Meinungsforscher von GapFish, welche Hausarbeit sie am wenigsten mögen, antworteten: „Bügeln.“ Das ist für sie noch schlimmer als Toilette oder Fenster putzen. Zwei Hausarbeiten, die unter Wasser auch nicht leichter zu bewerkstelligen sind.