London.

Auch Schmuggler gehen offenbar mit der Zeit. Die britische Polizei hat nun einen ungewöhnlichen Drogenkurier entdeckt. Er benutzte eine Drohne, um Drogen in ein Gefängnis im Norden Londons zu bringen. Beamten fiel der Mann durch sein ungewöhnliches Verhalten an den Mauern des Gefängnisses auf. Zwar konnte der Mann kurz vor der Festnahme fliehen, ließ aber das Flugobjekt mit einem daran befestigten Beutel mit Drogen zurück. Schon vorher hatten Gefängnismitarbeiter eine abgestürzte Drohne gefunden. Ein Polizeisprecher sagte der BBC, die Drohnen hätten „eine nicht unerhebliche Menge an illegalen und legalen Drogen und eine große Menge Mobiltelefone“ transportiert. Wie viel davon tatsächlich angekommen ist, konnte die Polizei nicht sagen.

Der Zwischenfall in London bestätigt offenbar einen Trend der Schmugglerszene. 2014 wurden in Großbritannien zwei Drohnenschmuggeleien aufgedeckt. Im vergangenen Jahr waren es bereits 33. Betroffen sind vor allem ältere Gefängnisse, wie Ermittler Stuart Ryan erklärte. „Die Mauern und Zäune sind dort nicht hoch genug und die Gefängnisse liegen oft in Wohnsiedlungen. Dann ist es einfach, mit den Drohnen im Gefängnishof zu landen.“

Auch in Deutschland hat es bereits Vorfälle mit Drohnen in Gefängnissen gegeben. So fanden Beamte der JVA Oslebshausen in Bremen bei einem Rundgang eine Drohne, an der ein mit Marihuana gefülltes Überraschungsei hing. Ungewöhnliche Abwehrmethoden werden derzeit in den Niederlanden getestet. Dort werden Adler eingesetzt, um Drohnen abzufangen. In Deutschland und England wird eher über den Einsatz von sogenannten Drone Trackern nachgedacht. Die Geräte erkennen Drohnen mit ihren Sensoren und melden die Flugobjekte.