Umfrage zeigt: 71 Prozent der Bundesbürger lehnen englische Wörter im Deutschen ganz cool ab

Wohnst du noch oder sprichst du schon wie Ikea? Da eröffnet der schwedische Konzern in der Hamburger City auf gut Englisch einen „Pop-up-Store“. Das sind Einzelhandelsgeschäfte, die plötzlich auftauchen und kurz danach wieder verschwinden. Ohne dass sie pleite sind.

Was für ein Kokolores, was für Fisimatenten (beides: Unsinn)! Obwohl 71 Prozent der Deutschen zu viele An­glizismen ablehnen, poppen immer wieder neue Begriffe in unserem Alltag auf. Früher hätte dieser höfliche Hinweis genügt: „Sehr geehrte Kundschaft! Wir eröffnen in der Innenstadt einen Krämerladen und haben viel im Tornister. Wir erwarten bis zum 1. September ein zahlreiches Stelldichein.“

Okay, Pop-up-Store klingt irgendwie stylisher. Zumal längst in unserer Sprache englische Wörter wie „Internet“ (Interconnected Net) und „Babyboom“ so tief verwurzelt sind wie die deutschen Eichen im Jenisch-Park. Was die Umfrage von YouGov ebenfalls explorierte (das ist Lateinisch und heißt „erkundete“): Obwohl die meisten Deutschen gegen zu viele Anglizismen sind, halten sie den Gebrauch des Wörtchens „okay“ (einverstanden, gut) für ganz okay. Auch „cool“ – früher hieß das bei den Berlinern noch „knorke“ – ist inzwischen so gut wie germanisiert.

Doch lange wird sie nicht mehr dauern, die anglo-amerikanische Spracheroberung. Weil Hamburg neuerdings zu den zehn lebenswertesten Städten der Welt gehört, wird Hamburger Platt per Depesche zur Weltsprache, quasi von St. Pauli und Barmbek rund um den Globus.

De Bundsdag (Bundestag) schall dat woll moken. Holl di fuchtich!