Wie er geschlafen habe? „Schlecht“, sagt Wolfgang Sommer lapidar. Auch nach einer gelungenen Premiere wie mit „Op Düvels Schuuvkoor“ braucht ein erfahrener Mime wie er eine Weile, um runterzukommen. Im Ohnsorg-Komödienklassiker gibt Sommer wie einst Henry Vahl den Knecht Jan Spin. Der 65-Jährige nimmt wie Intendant Christian Seeler nach dieser Spielzeit am Heidi-Kabel-Platz seinen Hut – altersbedingt. „Meister Anecker“ würde Sommer, seit 1999 am Ohnsorg, indes noch reizen.

Wehmut überkommt den gebürtigen Vierländer („Ich habe erst in der Schule Hochdeutsch gelernt“), der nebenbei in der Speeldeel Fründschaft Regie führt, noch nicht – allenfalls Fernweh. Zu Hause ist Sommer seit vier Jahren auch in Vila do Maio auf den Kapverden. Mit seiner Frau hat er sich auf der zweitkleinsten der neun Inseln vor Westafrika ein Häuschen gekauft. Mit einem Einheimischen will er dort eine Fischbude eröffnen. Lächelnd sagt Sommer: „Wir haben halt einen kleinen Hau weg.“ Hatte ja auch Henry Vahl ...

Seite 17 Wo die Fetzen fliegen