Der Mann ist ein Optimist in jeder Lebenslage. „Die Allgäuer Künstler geben sich landwirtschaftlich, ich werde mit ihnen Schafe schälen, Heilkräuter sammeln, Bäume fällen und jodeln. Wir schaffen das.“ Mit diesen Worten kündigte der Schriftsteller Wladimir ­Kaminer (49) die 3sat-Reihe „Kulturlandschaften“ auf seiner Homepage an; die Neugier seiner Fans (mehr als drei Millionen verkaufte Bücher!) war geweckt. Wladimir Kaminer ist ein in Moskau aufgewachsener Berliner. Er hat seinen ganz eigenen, leicht schrägen Blick auf die Dinge, der seine Texte in Bestseller verwandelt („Russendisko“) und seine TV-Ausflüge in lakonische Miniaturen. „Privat ein Russe, beruflich ein deutscher Schriftsteller, bin ich die meiste Zeit unterwegs mit Lesungen und Vorträgen“, beschreibt sich der zwei­fache Vater, der seine Freizeit gern im eigenen Schrebergarten verbringt. Das Geheimnis seiner Reportagen? „Bei vielen Sendungen geht es ja darum anzugeben. Wir sind hier sehr bodenständig“, sagt Wladimir Kaminer.

Seite 19 Kaminer reist in die Provinz