Gleich mit der ersten Szene bringt Dokumentarfilmerin Karin Jurschick ihr Thema auf den Punkt: Da sieht man einen Jungen mit einem Modellflugzeug spielen. Dann erscheint am Himmel auf einmal eine spinnenartige Kameradrohne.

Die Perspektive wechselt, aus dem spielenden Jungen wird ein verfolgtes „Ziel“ im Fokus eines anonymen Suchers. Aus derselben Technik, die einst ein teures Hobby war, ist mittlerweile eine Waffenart entstanden, die die Regeln der Kriegsführung einschneidend verändert.

Die Autorin fragt sich, ob der Drohneneinsatz den Krieg verhindert oder erst hervortreibt. Ihre Interviews, Beobachtungen und Reflexionen setzt Jurschik zu einem vielleicht etwas zu ausfransenden, aber immer spannenden Mosaik zusammen, das unbedingt zum Nachdenken anregt.

„Krieg und Spiele“ D 2016, 90 Min., o. A.,
R: Karin Jurschick, täglich im 3001;
www.bildersturm-film.de/krieg_spiele