Ein Zug voller Schwarzafrikaner, ein aufgewühlter Polizist an der deutsch-österreichischen Grenze – das erste Mal kam Arnd Boekhoff 2015 auf der Rückkehr von einem Wanderurlaub mit der Flüchtlingskrise in Berührung. Das zweite Mal, als kurz darauf 1200 Geflüchtete in den Messehallen, fast vor seiner Haustür, einquartiert wurden.

Der 36-Jährige, der seinen Job bei einer Agentur für Politikberatung in Berlin aufgegeben hatte und in Hamburg auf Arbeitssuche war, dachte nicht lange nach: Er engagierte sich in der Kleiderkammer Messehalle und half, sie zu der größten Einrichtung ihrer Art in Deutschland auszubauen. Seit April ist er dort im Vorstand – und fester Mitarbeiter des SPD-Bundestagsabgeordneten Matthias Bartke. Dass das Privatleben dabei manchmal zu kurz kommt, nimmt Boekhoff in Kauf. „Ich bin halt ein Sozialromantiker“, sagt er.

Seite 13 Kleiderkammer wird ein Jahr alt