Hamburg. Verkehrsverbund will 10,4 Millionen Euro zusätzlich einnehmen – Einzelkarten bleiben meist unverändert

Der Hamburger Verkehrsverbund (HVV) will die Fahrpreise zum 1. Januar 2017 um durchschnittlich 1,4 Prozent erhöhen.

Durch die Tarifanhebung – der Senat muss noch zustimmen – rechnet der HVV mit Mehreinnahmen von rund 10,4 Millionen Euro: „Die jährliche Tarifanpassung gleicht die Kostensteigerungen bei den Verkehrsunternehmen aus. Wir sichern damit auch weiterhin die hohe Qualität im HVV“, sagte Geschäftsführer Lutz Aigner. Von der Preiserhöhung sind vor allem die rund 800.000 Nutzer von Zeitkarten betroffen. So steigt zum Beispiel der Tarif für eine Drei-Zonen-Monatskarte von 90,60 auf 92,00 Euro. Die CC-Karten im HVV-Gesamtbereich sollen künftig im Abo pro Monat 83,50 statt bisher 81,90 Euro kosten.

Die Tarife für Einzel- und Tagesfahrkarten innerhalb des HVV werden bis auf wenige Ausnahmen, die Kurzstrecke kostet künftig 1,60 anstatt 1,50 Euro, nicht erhöht.

Kritik kommt von der Opposition: „Bus- und Bahnfahrten müssen in Hamburg bezahlbar bleiben. SPD und Grüne sollten beim HVV deswegen endlich auf die Fahrpreisbremse treten“, fordert CDU-Verkehrsexperte Dennis Thering. Seit 2012 übersteige die jährliche Erhöhung der Ticketpreise die Inflationsrate um mehr als das Doppelte, so Thering weiter.

Der HVV beruft sich auf einen eigenen Tarifindex. Dieser basiert auf der Kostenentwicklung für Personal, Diesel und Strom sowie auf der allgemeinen Verbraucherpreisentwicklung. FDP-Verkehrsexperte Wieland Schinnenburg warnte: „Eine solche Tariferhöhung trägt nicht zur Attraktivität des ÖPNV bei. So wird man Autofahrer nicht zum Umsteigen motivieren können.“ Unterdessen verteidigte Martina Koeppen, Verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, die neuen, höheren Preise: „Die geplante Tarifanhebung ist sehr moderat, und zudem wird auch viel Geld investiert, um die Qualität zu verbessern. Ein Beispiel dafür ist der barrierefreie Ausbau innerhalb des HVV.“

Zuletzt wurden die Fahrpreise 2016 um durchschnittlich 1,9 Prozent und im Jahr 2015 um 2,6 Prozent erhöht. Ein Jahr zuvor, 2014, waren es sogar noch 3,2 Prozent.

Seite 15 Die neuen Preise auf einen Blick