Im Kampf gegen Unkraut und Schnecken – wegen Pflege des heimischen Grüns verzichten viele auf Urlaub

Millionen von Menschen befinden sich derzeit im Urlaub. Aber die ganz Harten malochen in ihrem Garten. Sie fahren nicht weg, sondern verteidigen Scholle und Balkonien tapfer gegen gefräßige Eindringlinge und Wespen-Terrornester.

Jeder 13. Hobbygärtner bleibt in diesem Sommer deshalb lieber zu Hause. Das hat eine Umfrage der GfK Marktforschung in Nürnberg im Auftrag der „Apotheken-Umschau“ ergeben. Während die Nachbarn ihre strahlenden Urlaubsgesichter am Ballermann fotografieren und in den sozialen Netzwerken verbreiten, kämpfen die braven Gärtner aufopferungsvoll gegen nimmersatte Nacktschnecken. Die Zuwanderer aus der Gattung der Spanischen Wegschnecke (Arion vulgaris) überfordern die Aufnahmekapazität jedes Vorstadtbeetes. Zudem fehlen ihnen die natürlichen Feinde.

Die Hobbygärtner wären die Helden dieses Sommers, würde es ihnen gelingen, neue Allianzen zu schmieden. Chinesische Laufenten warten nur darauf, gemietet und als Söldner gegen die Heerscharen von Wegschnecken eingesetzt zu werden. Leider sind solche Siege nur von kurzer Dauer. Denn schon droht mit dem Giersch im Gemüsebeet ein weiterer Krisenherd. Manche Schrebergärtner greifen dann zu chemischen Waffen, was den Zorn der Ökonachbarn entfesselt. So drohen zu allem Unglück noch Nachbarschaftskriege.

Monate später liegen Blattläuse, Wühlmäuse, Herbststürme und der erste Frost auf der Lauer. Irgendwann ist auch der beste Hobbygärtner urlaubsreif. Doch was macht er dann? Er kratzt Eisblumen und fällt erschöpft in den Winterschlaf.